Bericht zur Mitgliederbefragung der SGPP 2017

Ende 2017 fand eine Online-Befragung der SGPP-Mitglieder statt. 460 Mitglieder nahmen die Gelegenheit zur Antwort wahr, was einem Rücklauf von 25% entspricht. 

 

Christoph Gitz, Geschäftsführer

Mitgliederstruktur und Motive für eine Mitgliedschaft

Betreffend Altersstruktur lassen sich zwei Kernaussagen machen: Zum einen sind die Mitglieder mehrheitlich lebenserfahren. 18% der Mitglieder sind älter als 66 Jahre, 61% älter als 56 Jahre, 88% sind älter als 46 Jahre. Die Mitgliederstruktur bildet den gesellschaftlichen Trend zur Teilzeitarbeit ab (2017 52%, 2012 45%). Zum Zweiten zeigt es sich, dass die SGPP in den verschiedenen Landesteilen adäquat repräsentiert ist. Die Verteilungen nach Sprachregionen (DCH 72%, WCH 25%, TI 3%) sowie nach Tätigkeit (eigene Praxis 74%, Institution 15%, sowohl als auch 11%) entsprechen in etwa denjenigen der Umfrage 2012. Wie bereits Im Jahr 2012 sind die berufspolitische Interessenvertretung, die Solidarität innerhalb des Berufsstandes, die Information, das gesundheitspolitische Engagement sowie die Fortbildungsangebote die wichtigsten Motive für eine Mitgliedschaft.

Aufgabenerfüllung

Der Jahreskongress erhält von den Mitgliedern die höchste Zustimmungsrate, dicht gefolgt von den Beratungen in Tarif- und Versicherungsfragen, den Fortbildungen im Allgemeinen sowie der Sicherung des Zugangs zu psychiatrisch-psychotherapeutischen Leistungen. Kritischer äussern sich die Befragten zur Interessenvertretung. 30% der Antwortenden der Meinung, dass die SGPP in der Interessenvertretung und im berufspolitischen Engagement in den letzten drei Jahren die grösste Wirkung erzielt habe. Die Befragten attestieren der SGPP ferner ein hohes Engagement für Menschen mit einer psychischen Krankheit. Das gesundheitspolitische Engagement wird aber seltener positiv beurteilt, ebenso die Tätigkeiten für die Sicherung eines adäquaten Einkommens. Die Imagepflege der Psychiatrie durch die SGPP erhält wenig Zuspruch. Eine relativ hohe Unzufrieden manifestiert sich bei den Anstrengungen der SGPP zur Sicherung des Nachwuchses. Die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der SGPP wird ambivalent beurteilt. Gute Zufriedenheitsraten erreichen der interne Bereich der Homepage, der Online-Newsletter «psyCHiatrie» sowie die Plattform Psychiatersuche. Etwas tiefere Zufriedenheitsraten haben der Papier-Newsletter «psyCHiatrie», der Informationsaustausch an Versammlungen sowie der öffentlich zugängliche Teil der Homepage. Die Mitglieder erwarten für die Zukunft von der SGPP ein Engagement in drei Einsatzbereichen: Sicherung des Nachwuchses, Sicherung eines adäquaten Einkommens sowie Einsatz gegen den Kostendruck. Der Vorstand wird in seiner Arbeit kritisch beurteilt. Die Arbeit der Geschäftsstelle wird nach wie vor geschätzt.

Mitgliederzufriedenheit und -bindung

Die Resultate zur Zufriedenheit und zur Verbundenheit sind praktisch identisch wie im Jahr 2012. 59% der Mitglieder sind mit ihrer Fachgesellschaft zufrieden und 49% fühlen sich mit ihr verbunden. Gesunken ist hingegen die Bereitschaft, die Mitgliedschaft in der SGPP weiter zu empfehlen. Die Mitgliederbeiträge werden von der Mehrheit der Befragten als teuer, aber akzeptabel beurteilt.

Handlungsempfehlungen

Das berufs- bzw. standespolitische Engagement der SGPP für ihre Mitglieder geniesst auch weiterhin oberste Priorität. Die Kernleistungen (vgl. ständige Kommissionen) sind auf dem aktuell guten Niveau zu halten und nach den Bedürfnissen der Mitglieder weiter zu entwickeln. Die Nähe zur Basis ist durch eine intensivere Einbindung der kantonalen/regionalen und angegliederten Fachgesellschaften und deren Delegierten zu verbessern. Die Mitglieder sind möglichst zeitnah über die insb. standespolitischen Aktivitäten des Vorstandes zu informieren. Das Jubiläumsjahr 2020 soll in der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit als Chance genutzt werden, durch gute gesundheitspolitische Projekte und durch Projekte im Engagement für Menschen mit einer psychischen Krankheit das Image der Psychiatrie zu verbessern und den Beruf der Psychiaterin/des Psychiaters für junge Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung attraktiv zu halten. Der Jahreskongress entpuppt sich immer mehr als die Plattform der Psychiatrie in der Schweiz. Die SGPP verstärkt als Fachgesellschaft dort ihre Präsenz (Kompetenz- und Handlungsnachweis) mit aktuellen standes- und gesundheitspolitischen Symposien. 

 

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